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News - Archiv

Rennbericht Rijeka 11.09.2017 - 11:30
Rennbericht Rijeka WM

Es soll der letzte WM Lauf des Jahres 2017 sein.
Schon am Dienstagmittag fuhren wir in Trier los. Der erste Stopp war Ellwangen. Dort holte uns Steffen ab. Er hat einen Parkplatz bei seiner Wohnung organisiert, der von seinem Balkon aus einsehbar war. Top. Fürs Abendessen mit Familie und Freunden, u. A. Sebastian Winter bei dem Steffen mit der Beifahrerei angefangen hat, hatte Steffen eine wirklich leckere und reichhaltige Suppe vorbereitet. Im extra großen Topf von der Mutter.
Morgens um 6.00 ging es dann weiter nach Kroatien. „Melle“ konnte leider nicht mitkommen, da sie vor kurzem eine neue Stelle angetreten hat und deshalb keinen Urlaubsanspruch besaß.
Wir kamen echt gut durch, an unserer „Stammtankstelle“ kurz vor Villach haben wir Diesel,Rennsprit und Fleischkäsebrötchen getankt.Gegen 16.30 waren wir im Fahrerlager. Um 17.30 konnten wir bereits die Boxen beziehen. Wir haben einfach festgelegt das das Team von Scott Lawrie mit uns die Box teilt. Das hat schon am Panonniaring miteinander gut geklappt.
Für den Donnerstag gab es die Möglichkeit bei der Strecke zwei zusätzliche Trainingseinheiten zu buchen. Haben wir natürlich gemacht.
In der ersten Session hat es geregnet wie aus Kübeln. Was machen wir: Slicks drauf und raus. Die Strecke hat einen extrem rauen Asphalt der eigentlich auch bei Regen kaum Regenreifen zulässt. Oder sie sind dann eben nach 10 Runden im Eimer. Es war schon ein ziemlicher Eiertanz sollte uns aber noch zu gute kommen.
Die zweite Session war trocken. Wir nahmen alte Reifen, einfach um Kilometer drauf zu bekommen.
Freitags gab es erneut zwei freie Trainings. Auch diese nutzen wir vollständig aus um uns einzuschießen.
Abends nutzen wir das wirklich tolle und günstige Restaurant im Fahrerlager. Die dort servierte „Fischplatte für zwei“ genießt mittlerweile Kultstatus. Aber auch die Fleischplatte, das Zagrebschnitzel oder die diversen Spieße sind nicht zu verachten. So blieb die Küche kalt und das Geschirr sauber.
Für das erste Qualifying am Samstagmorgen zogen wir die besseren der alten Reifen auf. Wir erreichten unsere Zeit vom letzten Jahr, mehr war aber nicht drin. Wir belegten den 11 Startplatz, knapp vor unserem Dauerrivalen Tony Baker. Wir sind die einzigen beiden permanentenTeams, die die WM 2017 mit einem F2 Gespann bestreiten. Tony ist übrigens der Erbauer meines Fahrwerkes.
Das zweite Quali ließen wir am Mittag aus. Wir hätten uns nur mit sehr großem Aufwand (neue Reifen)verbessern können. Realistisch gesehen hätten wir uns in der Startaufstellung nicht verbessern können. Der dazu nötige Schritt war mit unserem Material nicht möglich. So bereiteten wir uns in Ruhe auf das Sprinrennen am am Samstagnachmittag vor. Das ist eigentlich kurz erzählt.
Guter Start wie immer, bis zur ersten Kurve 3 Plätze gutgemacht, die uns aber im Verlauf der ersten Runder wieder genommen wurden. Dann haben wir den Rest des 10 Runden Rennens mit Tony und Fiona Baker gekämpft. Erst konnten wir sie etwas auf Abstand halten. Aber Tony ist ein echter Fuchs. Er kann unheimlich beständig seine Runden drehen. Beständiger als ich. Er wartet bis ich einen kleinen Fehler mache und schwupp ist er durch. Mit seinem wirklich schnellen Motor hält er mich dann gekonnt auf Abstand bzw. blockt die Stellen an denen ich einen Angriff probieren könnte. Halt ein Fuchs aber ein wirtlich netter und vor allem fairer. Platz 12 war die Ausbeute. Abends ins Restaurant, den Rest könnt ihr euch denken.
In der Nacht zum Sonntag hat es ein paar mal leicht zu regnen angefangen. Das hielt an bis zum Warm up zum 9.30. Wir Slicks drauf und raus. Mit 1.53 waren wir neunte in dieser Session. Es hat Spaß gemacht. Kurz nach dem Warm Up kam die Aufforderung der FIM Techniker unser Regenrücklicht zu ändern. Nerv, aber wir haben ein anderes incl. Kabelsatz montiert. Danke Ralf für die Hilfe über das gesamte Wochenende. Deine Art ist sehr sehr beruhigend.
Für das Rennen hatten wir eigentlich einen anderen Reifenplan und haben diesen nochmals umgeschmissen. Wir setzten dann doch auf Bewährtes. Es war uns möglich den bereits montierten Reifen umzutauschen. Der Regen wurde mal etwas stärker, mal hörte es kurz ganz auf. Die Strecke war so halb feucht halb trocken, eben wechselnde Bedingungen. Wer uns kennt weiß was jetzt kommt.
Der Start zum Hauptrennen wurde abgebrochen das sich die am Vortag frisch gekürten Weltmeister Ben und Tom Birchall in der Einführungsrunde überschlagen haben...
Startversuch zwei... ach ja wir haben in der weiteren Einführungsrunde die Bremsbalance fein eingestellt und mal probiert wie der Grip ist. Also Grip war da, jedenfalls wo wir es probiert haben.
Start- von Platz 11 auf Platz 4 in 200 Metern, links rum, in die erste lange Rechts, 4 Gang- 5 Gnag allers mit voll durchdrehendem Hinterrad und sofort versucht auf P3 zu kommen. Wir hatten übrigens keinen geringeren als den Weltmeister von 2015, Bennie Streuer, als Gegner. Ja er hielt uns auf., das kann man so deutlich sagen. Im Loch vor der Rechtskurve Eingangs Geschlängel haben wir den Angriff gesetzt. Ja es war eng, sehr eng, wir berührten uns leicht, ich zog zurück und bekam erst mal Mecker vom Holländer. „Pussy“ mehr fällt mir dazu nicht ein. wir haben uns aber nach dem Rennen artig entschuldigt. Im Verlauf der ersten Runden nutzen wir dann den Windschatten des Holländers aus um uns ein wenig vom Rest des Feldes abzusetzen. Was Bennie auf der Geraden gutmachte holten wir auf der Bremse zurück. Dann zog der Österreicher Michi Grabmüller vorbei. Er war deutlich schneller als wir beide und zog direkt weg. Ach ja das selbe taten die beiden Führenden natürlich auch. Von denen haben wir nur in der ersten Runde etwas gesehen. Jetzt waren wir auf Platz 5, und das in einem WM Lauf!!! Mit mindestens 15 PS weniger dafür 30 Kilo mehr an Bord. Irgendwann hatte sich Benni auch in den Kurven und auf der Bremse gesteigert und schaffte eine Lücke zu uns. Nach etwa zwei Drittel des Rennens zog noch der Brite Blackstock an uns vorbei. Er hatte es lange versucht und viele Runden gebraucht. Irgendwann hat auch seine Power gelangt um an uns auf der Gegengeraden vorbei zu ziehen. Wir versuchten auch seinen Windschatten auf den Geraden solange wie möglich zu nutzen.
Den Rest des Rennens waren wir alleine, nur wir und die Rundenanzeige. 10 Runden, knapp die Hälfte, 7 Runden jetzt sind wir über die Hälfte der Distanz, bei 3 Runden habe ich mich nochmals voll zusammengerissen und konzentriert. Die Strecke änderte sich immer leicht. Mal ein bisschen Regen hier, mal eine größere trockene Stelle da. Steffen... ein Traum. Mit viel viel Gefühl stellte er mir das Gespann so hin wie ich es brauchte. Beim Rausbeschleunigen aus der langen Linkskurve etwas das Hinterrad entlasten so das ich mit Wheelspinn (durchdrehendes Hinterrad) beschleunigen konnte. Ein Traum der nach 17 Runden mit Platz 6 belohnt wurde. Ja die ganze Boxengasse gönnte uns den Erfolg bzw. die 10 WM Punkte.. Die beste Runde unseres Rennens wurde mit 1.46 notiert, um die 7 Sekunden schneller als im Warm up. Damit haben wir auch nicht gerechnet aber es ging locker und ohne Probleme.
Es war das beste Rennen meines Lebens das kann ich ohne Übertreibung sagen. Über die volle Distanz voll konzentriert, immer am Limit bzw. an der Haftgrenze der Reifen aber keinen einzigen Fehler gemacht. Nicht einmal verschaltet oder so. Halt perfekt, jedenfalls was mich und Steffen betrifft. Am Ende hat es für uns zum 12 Rang in der WM Wertung 2017 gelangt. 3 Nuller aus Le Mans bzw. Oschersleben schon mit eingerechnet.
Wir wissen wir gehen bzw. gingen vielen im Fahrerlager mit unseren "Regentänzen" auf den Geist. Aber wir haben auch geliefert, jetzt gilt es für alle die sich darüber mokieren: Erst mal besser machen!
Nach dem Einladen... ab ins Restaurant und dann auf den Heimweg gemacht. Alle im Radio angesagten Staus haben sich bis zu unserem Ankommen aufgelöst. Diesel haben wir keinen gebraucht, wir sind ja auf Wolke 7 gereist. Kurz vor München geschlafen und um 4.00 weiter, Steffen in Ellwangen abgeliefert,dort einen schnellen Kaffee getrunken und mit "Wurschti" und Co gespielt, dann Konni ans Steuer gesetzt, sich diese Zeilen aus den Fingern gesogen und jetzt beim Frankenthaler Kreuz den Bericht ins Netz gestellt.
Ja wir sind happy zum Abschluss der WM Saison nochmals so ein Resultat raus zuhauen. Geträumt haben wir da immer von, jetzt sind wir, und die anderen auch, aufgewacht.
Danke Steffen, du bist der Beste!!!
Ciao bis bald, dann von den Vorbereitungen für die Rennen in New Zealand
Euer Team Early Grey
hier noch der Link zum offiziellen Rennbericht der FIM, dort als anhang die Endwertung WM.
http://www.fim-live.com/en/article/paivarinta-kainulainen-win-the-final-race/
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