Besucher gestern: 212 | Besucher heute: 1 | Online: 3 Letzte Änderung: 29.10.20   home | impressum | kontakt
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

:: topnews
28.09.2021
Schallenbergrennen 2021
Der Berg ruft, der Schallenberg ruft zurück

nach 2 Jahre... ...mehr
28.10.2020
Was macht man im Winter
hallo,
ihr wisst ja das gerade das 1980ger Gespnann von Rol... ...mehr
17.10.2020
ja es gibt etwas Neues
Hallo, ja es gibt neues.
Ich war vor ca. 4 Wochen bei Fran... ...mehr
 
News - Archiv

Rennbericht Isle of Man 2011 11.06.2011 - 12:23
Rennbericht TT 2011
Pünktlich um 5.15 verließen wir Trier um uns 15 Minuten später mit Tassilo Gall mit Beifahrer Jerry Walker gemeinsam im Konvoi aufzumachen die Isle of Man zu erobern. Die 450 km bis zum Hafen in Calais verliefen problemlos. Unmittelbar vor Calais dann die Schnapszahl Erfahrung: Auf dem Tacho 222222 km, dies genau um 11.11 Uhr. Zur Abstimmung stellte ich das Radio auf die Frequenz 99,9 ein. Ein Kultursender aus Frankreich, aber Hauptsache die Frequenz war im Einklang mit dem Rest der Zahlen. Rauf auf die Fähre, einen englischen Tee zur Einstimmung genommen.
In England entschlossen wir uns London auf der östlichen Route über den Dartford Tunnel zu umfahren. Wir hatten Glück und kamen ohne größere Staus auf die M1 die uns dann Richtung Nord-Westen brachte. Gegen 20.00 kamen wir nach genau 550 km auf englischem Boden im Hafen von Heysham an. Wir stellten uns zu den anderen Rennfahrern in die Warteposition, und genossen eines der Bierchen die wir bei Calais besorgt hatten. Diese Renn-Bierflaschen, 0,25 Liter mit Drehverschluss und ganz ohne Pfand, sind ideal für unterwegs. Um ca. 23.00 ging der Check in los. Wir wurden dafür auf eine andere Warteposition gelotst. Dort erfuhren wir gegen Mitternacht dass die Fähre wetterbedingt ausfällt. Nach einigem Hin- und Her am Schalter mussten wir alle zurück auf den Parkplatz draußen im Hafengelände. Man gab uns die Option, Stand By bei der Fähre am nächsten Tag um 14.15 oder dann 24 Stunden später als die ursprüngliche Abfahrt (2.15 nachts). Als das Laden der Nachmittagsfähre gegen 12.00 mittags begann, war dann irgendwie mit Stand By nichts mehr so wie versprochen. Die Fähre fuhr dann ohne einen der anwesenden Rennteams von der Stand by Liste los. Wir diskutierten heftig im Büro mit den überforderten Angestellten. Letztendlich bekamen wir schriftlich die Umbuchung auf die Nachtfähre, 24 Stunden nach unserer eigentlichen geplanten Abfahrt. Nach einer guten Tasse Tee mit einem Britischen Classic-Gespannteam (sie hatten für das Rennen in Casteltown gemeldet), hatten wir die Idee Essen zu gehen. Wir hängten unseren Anhänger ab, luden besagtes Team sowie das französische Team um Frank Lellias in den Bus und fuhren auf ausdrücklichen Wunsch von Beifahrer Andy zum nahegelgenen Pizza Hut, den er schon auf der Hinfahrt ausfindig gemacht hat. Wir hatten ein leckeres Essen mit interessanten Gesprächen. Später dann im Hafen haben noch mit einigen „Leidensgenossen“ ein paar Bier getrunken bis die ganze Eincheck-Aktion von neuem begann.
Irgendwann mit etwa 1 stündiger Verspätung ging es dann in die Irische See. An ruhig Schlafen war nicht zu denken. Gegen halb acht waren wir dann im Hafen von Douglas. Hoch ins Fahrerlager. Dort wurden wir eingewiesen. Es gab einen sehr genauen Plan vom Fahrerlager, auf dem jedes der teilnehmenden Teams eingezeichnet war. Nachdem man uns unsere Platz zugewiesen hatte, aufbauen auf der etwas matschiger Wiese. Da das Zelt ja jetzt über 2 Wochen steht, haben wir besonders sorgfältig in allen Pfosten Heringe verwendet. Es sollte die richtige Vorgehensweise sein, wie sich später herausstellte. Nachdem alles stand, das Zelt an Bus und Anhänger vertäut war, endlich eine Dusche. War es doch über 48 Stunden her, dass wir Trier verlassen hatten. Abends sind wir dann noch ins „Manors“ eine nahe gelegene original englische Kneipe gegangen. Neben Einheimischen verkehren dort auch viele Gespannrennfahrer.
Für den nächsten Morgen haben wir dann mit Tassillo und seinem Sprinter die erste Besichtigungsrunde der Strecke eingeleitet. Das uns zugesagte Auto sollte erst im Laufe des Tages eintreffen. Andy hat das erste Mal live gesehen was da auf ihn zukommt. Mit gemischten Gefühlen, und zugedröhnt von Kommentaren aller Mitfahrer hat er sich sein eigenes Bild von dem gemacht was da noch kommen sollte. Gegen Mittag kam dann der etwas betagte Opel Astra an. Nachmittags bin ich dann mit Andy eine weitere Runde gefahren, diesmal ohne viel Gerede. Ich habe ihm nur ab und zu markante Punkte und Abschnitte genannt. Wie er sich den Kurvenverlauf etc. einprägt, das muss er selbst machen. Die ganzen tollen Ratschläge von Dritten sind da nicht besonders hilfreich. Abends sind wir relativ früh schlafen gegangen da wir bereits um 5.00 morgens die weiteren Lern-Runden in Angriff nehmen wollten. Zu viert, alle noch halbschlafend in die Karre und ab auf die Strecke. Um diese Zeit ist natürlich nicht viel los. Hin und wieder ein anderer Rennfahrer mit derselben Intension. So kann man selbst mit einem relativ langsamen Fahrzeug schön die Kurven schneiden und ein besseres Gefühl für alles bekommen. Nach 2 Runden, immerhin über 120 km, noch mal ins Bett gekuschelt, bevor wir uns zum 2.ten Frühstück trafen. So ging es den Rest der Woche.
Samstags dann der erste offizielle akt. Anmeldung und Check der Bekleidung. Briefing für die Newcomer sowie eine runde mit Fachkommentar. Ein Bus für die Fahrer, einen für die Beifahrer. Da gibt man sich sehr viel Mühe und versucht alles um die Sache so sicher wie möglich zu gestalten
Sonntagmittag haben wir ein wenig Sight Seeing gemacht. Erst den Hafen von Ramsey, dann weiter zum Laxey Wheel. Ein über 20 Meter im Durchmesser messendes Wasserrad, das zum Betreiben von Wasserpumpen einer Miene benutz wurde. Beeindruckend die simple aber effektive Technik aus der Zeit der industriellen Revolution. Bei den heutigen Energieproblemen sind solche Dinge ruhig mal eine Überlegung wert. Dann noch zu einem Imbiss an der Promenade. Na ja, der Hunger treib es rein.
Montag dann der große Tag. Morgens zur technischen Abnahme. Im Gegensatz zu anderen Serien und Ländern wissen hier die technischen Kommissare genau was sie untersuchen müssen. Mit Knieschonern „bewaffnet“ suchen sie nach Rissen im Chassis, mit den Fingern werden lose Schraubverbindungen ausfindig gemacht. Hier geht es weniger um das millimetergenaue Einhalten von Vorschriften, sondern um Sicherheit. Auch die Bekleidung wurde im Vorfeld genau untersucht. So muss ein Helm nicht nur den richtigen Aufnäher besitzen, sondern es wird am Kopf Passform und Halt geprüft. Auch die Reisverschlüsse am Leder werden genau betrachtet. Vorbildlich.
Die Gespanne werden ca. 2 Stunden vor dem Training geprüft, und dann in den Parc Ferme gestellt. So hat man selbst noch etwas Zeit sich auf das Kommende vorzubereiten, ohne dass man das Motorrad im Blick und im Sinn hat. Kurz vor dem Training umziehen, nicht zu vergessen die orange Warnweste, die wir als Newcomer (Andys erst TT) tragen müssen.
Die erste Runde absolvierten wir hinter Greg Lambert. Ein für seine unbesonnene Fahrweise bekannter Fahrer. Wie gerade er als Guide ausgesucht werden konnte entzieht sich unserer Erkenntnis. Wir folgten ihm als zweiter einer Reihe von 5 Gespannen. In den noch etwas feuchten Stellen der Strecke ließ ich den Kontakt abrechen. Mir war es auf unserer ersten gemeinsamen Runde dort einfach zu schnell. Das Gespann sprang wild herum, vorne und hinten wenig Führung. Nach der Speedcontrolled Lap zurück in die Box, ein paar Worte gewechselt und dann raus zu ersten „eigenen“ Runde. Die fuhren wir schon etwas strammer, und auch das Fahrwerk lag mit zunehmender Geschwindigkeit immer besser. Wir waren nach diesen 60 km Fahrt zufrieden. Es wurde zwar eine Rundenzeit genommen aber die ist in dieser Phase nicht von Belang. Abends haben wir nichts mehr am Gespann gemacht, zu tief waren die Eindrücke der ersten Fahrt.
Dienstagmorgen haben wir das Motorrad sehr gewissenhaft auf Risse untersucht, geputzt und uns intensiv mit dem Fahrwerk beschäftigt. Die Richtung die wir einschlagen wollten war richtig. Das bestätigten uns Gespräche mit erfahrenen TT Fahrern sowie dem Servicemann von Maxton, von denen wir unsere Stoßdämpfer haben. Zwischendurch bei verschiedenen Teams Risse am Fahrwerk und Haltern schweißen. So ganz ohne Schweißgerät kann ich ja auch nicht in die Welt ziehen. Auf jeden Fall macht man sich mit dem Gerät sehr viele Freunde im Fahrerlager. Trotzdem muss man es immer verstecken, sonst kommt man zu gar nichts mehr.
Nachmittags dann dieselbe Prozedur von Abnahme, Parc Ferme etc. Der Start zum Training ist immer wieder aufregend. Wir sind sofort flott losgefahren, die Änderungen am Fahrwerk zeigten Wirkung. Es lag deutlich besser, das Vorderrad hatte mehr Führung. Wir waren auf einer wirklich guten Runde. Plötzlich rote Flaggen, Trainingsabbruch. Wir passierten die Unfallstelle und wurden dann in kleinen Gruppen neben der Strecke gesammelt. Bei diesem Unfall verloren wir unsere guten Rennkameraden Bill Currie mit Beifahrer Kevin Morgan. Wir haben im Eurocup so manchen Fight mit ihnen gefochten und kannten sie schon viele Jahre. Unser Mitgefühl gilt dem Team und den Angehörigen der Beiden.
Wir machen nicht weiter als wenn nichts gewesen wäre, sondern versuchen unseren Kopf freizubekommen, jeder auf seine Weise.
Zum Mittwochstraining fuhren alle mit gemischten Gefühlen zum Startfeld. Aber sobald man das „Go“ bekommt ist man auf sich selbst und die Strecke konzentriert. Das ist auch gut so. Gleich am ersten Bremspunkt kamen wohl einige Dinge zusammen (kalte Reifen, kalte Bremsen, voller Tank), jedenfalls ging es gerade noch so rum um die Kurve. Ich bin mal gespannt ob es von dieser Aktion Bilder gibt. Dann noch mal zusammengerissen und konzentriert los auf die Runde. Es sollte sehr flott gehen, natürlich sind unterwegs noch einige „Orientierungsprobleme“ zu bewältigen. Man weiß nicht immer genau wie es weiter geht, also geht man auf den „ich fahre auf Sicht Modus“. Nach der ersten von zwei möglichen Runden das erste Mal Vollgas bei Start und Ziel vorbei. Die Anfahrt zu Bray Hill, eine sehr steile Bergabpassage mitten im Ort wird jetzt im 6 ten Gang angefahren, und nicht wie beim stehenden Start im 4 Gang. Ich habe gelupft, da stehe ich zu. Im weiteren Verlauf der Runde hatten wir mit der sehr tief stehenden Sonne zu kämpfen. Immerhin war es ja schon 20.30 Uhr. Später wurden dann auf Sulby Straight, eine der Vollgaspassagen von einem weiteren Newcomer überholt. Na ja sein Ding ging wirklich gut. Im Verlauf der nächsten sehr sehr welligen Passage verloren wir den Anschluss. Es ist aber auch besser alleine zu fahren, als sich auf einen vorausfahrenden Fahrer zu konzentrieren. Andy sieht das natürlich anders. Er kann bei einem Beifahrer immer sehen was er macht, also auch was jetzt auf ihn zukommt. In der Anfahrt zur Bergsektion kam noch der erfahrene Roy Hanks vorbei. In der Bergsektion, die uns gut von der Hand geht, haben wir Ruck Zuck zu dem vermeintlichen Newcomer aufgeschlossen. Ein weiteres Team stand zum Überholen. Das geht natürlich nicht so einfach wie auf der Rundstrecke. Erstens fährt man mit deutlich höherer Geschwindigkeit, und jeder nutzt die volle Breite der Strecke. Irgendwann vor Greg Ny Baa haben wir dann beim Bremsmanöver überholt, danach eine weitere Vollgas Bergabpassage hinein in Brandish. Diese Kurve wurde vor 4 Jahren entschärft und gleicht mehr einer Gran Prix Strecke, kurz gelupft, das Seitenwagen zwischen weißer Linie und Grasnabe positioniert und im 6.Gang durch. Diese Ecke liegt uns. Am Ende waren unsere beide Runden zeitgleich, hat uns doch die Sonne und die zu Überholenden in der zweiten Runde viel Zeit gekostet. Aber wir wissen wo wir stehen und sehen dass es weiter aufwärts geht.
Donnerstag, erneut das Gespann genau auf Risse untersuchen. Hier, unterhalb des Steuerkopfes haben wir einen gefunden. Da ich natürlich mein Schweißgerät dabei habe, schnell geschweißt, Tanken, putzen, Kette schmieren etc. Im Gegensatz zu den meisten anderen Teams, wechseln wir nicht dauernd die Motoren. Unser „absolut standart“ Triebwerk geht gut und vor allem zuverlässig. Natürlich haben wir auf den langen Geraden Nachteile, aber zu unserem großen Erstaunen sind wir in den steilen Bergaufpassagen absolut in der Lage mit den auf Höchstleistung getunten Motoren mitzuhalten. Unser Drehmomentverlauf ist so optimal, dass wir da sogar mit Motorpower angreifen können. Erstaunlich aber speziell hier offenbaren sich alle Details. Wir sind weiterhin der Meinung, wir machen es in diesem Bereich richtig und zukunftsweisend.
Zu Beginn des Trainings gab es eine Verzögerung. Nach etwa 55 Minuten auf der Startlinie ging es endlich los. Wir fuhren sehr verhalten, so war heute mein Gefühl. einfach Meilen abspulen. Schnell wurden wir von andern Teams überholt. Wir fuhren unseren Strich und fühlten uns wohl. Ab Ramsey kommt unsere Passage, die Berge. Schnell schlossen wir auf ein Irisches Gespannteam auf, dass uns zuvor überholt hatte, kurz vor Bungalow setzten wir uns daneben um sie dann beim Anbremsen zu überholen. Dann ging es die nächsten sehr langen Rechtskurven weiter bergauf. Oben dann ganz kurz am Gas zucken und in die unübersichtliche Linkskurve. Zu wenig gezuckt, ich wurde rechts nach außen getrieben, kam mit dem Hinterrad auf den losen Randstreifen, stellte mich quer. Das Gespann stellte sich auf, dabei wurde Andy aus dem Seitenwagen geschleudert. Das Gespann fiel zurück auf die Räder und ich drehte mich eineinhalb Umdrehungen auf der Straße zum Glück ohne irgendwo anzuschlagen. Während der Pirouette sah ich Andy auf der Fahrbahn kugeln. Als das Gespann endlich stand bin ich raus und zu Andy rüber, der am Straßenrand lag und Schmerzen im Rücken hatte. Wirklich unmittelbar danach trafen die ersten Marshalls und Sanitäter ein. Sie fragten wo es weh tut, dann direkt, ohne langes Hin und Her, kam den Ruf nach dem Helikopter. Ca. 4 Minuten später landete dieser im angrenzenden Gras. Mit 8 Mann die Bahre untergeschoben und ab in den Hubschrauber und direkt nach Douglas ins Krankenhaus. Dort wurde er sofort geröntgt und ins CT gesteck.7. und 12.Rückenwirbel gebrochen, so die Diagnose. Ich selbst blieb an der Unfallstelle in den Bergen und wurde von den Posten mit Getränken und Keksen bestens versorgt. Der „Lumpensammler“ brachte mich und das Gespann dann zurück ins Fahrerlager. Am Motorrad war nur die Verkleidung etwas verkratzt und die hintere Felge beschädigt. Das Gespann das wir gerade überholt hatten, konnte uns nicht mehr ausweichen und nahm den Notausgang neben die Strecke. Dabei wurde ihre Verkleidung beschädigt. Sie bekamen aber alles soweit hin, dass sie am Freitagstraining erfolgreich teilnehmen konnten.
Zurück - fuhr ich dann sofort ins Krankenhaus. In der Zwischenzeit hat man Konni auch dort hin gefahren. Es ist absolut perfekt organisiert, wie man sich auch um die Angehörigen und Teammitglieder kümmert. Echt perfekt. Na ja, im Krankenhaus dann die Diagnose des behandelnden Arztes. Die Fraktur im 12. Wirbel ist neu, die im 7ten alt. Er erklärte: Es ist wie eine Kokosnuss die man auf den Boden haut, sie bekommt Risse, ist aber nicht aufgeplatzt. Der Heilungsprozess bedarf keiner speziellen Behandlung. Es ist allerdings sehr schmerzhaft. So im Groben mal das was ich davon verstanden habe. Da ich ja meinen Andy kenne habe ich den Arzt gefragt ob es ok ist wenn ich ihm was zu essen hole. Er bekam die Freigabe von Schwester Sue, also ab zu Mc Doof und eine große Tüte packen lassen. Ich hatte ja auch Kohldampf. Im Krankenzimmer dann gegen 23.30 Uhr das Fastfood reingezogen. Es hellte Andys Stimmung deutlich auf. Danach verließen Konni und ich das Krankenhaus. Ich habe ein sch. Gefühl Andy gegenüber. Aber wir hatten verdammtes Glück in dieser Situation. Vielleicht war es doch richtig im Vorfeld der Veranstaltung zur „Fairy Bridge“ zu fahren. Die Insider wissen was ich meine.
In der Zwischenzeit kamen Ralf Unfried, auch Vossy und Beate an. Das ging natürlich bei dem ganzen Trubel etwas unter. Schlecht geschlafen haben wir beide, nur Andy mit Schmerzen im Rücken ich im Herzen.
Freitagmorgen war ich um 8 Uhr im Krankenhaus um die Visite der behandelten Ärzte mitzuerleben und vor allem alles zu übersetzen. Konni hat für Andy das nötigste eingepackt. Danach gingen wir Einkaufen. Axel Kölsch holte bei dieser Gelegenheit gleich Sprit mit für sein Team. Danach bot ich Ralf an, mit ihm eine Runde auf der Rennstrecke zu absolvieren. Wir kamen bis Ramsey, ungefähr die Hälfte. Die Bergpassage war wegen mehrerer Unfälle gesperrt. Wir warteten bei einer Cola, aber es sollte zu lange dauernd. Wir nahem die Küstenstrasse zurück nach Douglas. Da kam ich die SMS von Andy ‚Ich kann raus!’. Also Ralf beim vorbeifahren am Fahrerlager abgesetzt und weiter zum Krankenhaus. Die Art und Weise wie man dort behandelt, sich um die Patienten kümmert ist der Hammer. Man kann es nicht in Worte fassen aber man fühlt sich sehr gut aufgehoben und sicher bei allem was mit einem so angestellt wird. Für eine Willkommensparty war keine Zeit. Später sind Ralf, Andy und ich in die Hillbery Kurve gefahren um das Training zu beobachten. Wir sollten es sein die 1,5 Meter neben der Tribüne auf der Straße vorbeidonnern. Wehmut war allgegenwärtig, dass lässt sich nicht leugnen. Es wäre auch schlimm - wenn nicht.
Samstag beschlossen wir das erste Gespannrennen an der Sulby Straight anzusehen. Dies ist eine ca. 2 Km lange fast Gerade, einer der schnellsten Abschnitte der Strecke. Da die Rennstrecke ab 11.00 geschlossen wurde, hieß es eben vor dieser Zeit an dem besagten Punkt einzutreffen. Natürlich ist die ganze Insel sowie alle Besucher zu dieser Zeit auf den Beinen um eben die entsprechenden Zuschauerpunkte noch zu erreichen. Wir suchen uns zum Zuschauen immer Stellen an denen es einen Imbiss und Toiletten gibt. Es sollte dort ein langer Tag werden, da ist man froh, das nötigste besorgen und entsorgen zu können.
Als erstes das Superbike Rennen über 6 Runden, incl. 2 Boxenstopps zum Nachtanken und ggf. neue Reifen fassen. Der Schnellste hat gewonnen. Unser Punkt lag direkt an einer Kirche. Dort verkauften die Damen- und der Pfarrer der Gemeinde Getränke und Snacks. In der Kirche selbst auf der Kanzel stand ein Radio aus dem TT Radio klang. Wers nicht glaubt siehe Foto.
Zum Gespannrennen wechselten wir die Position. Wir gingen an einen etwas übersichtlicheren Punkt. Die Gespanne kommen dort mit etwa 245 km/h vorbei. An einer kleinen Welle verliert das Hinterrad kurz die Bodenhaftung. Ein Aufheulen des Motors ist die Folge. Tassilo kam zur dritten Runde nicht mehr vorbei. Wir machten uns so unsere Gedanken. Ist doch sein Gespann technisch sehr zuverlässig. Es sollte sich später herausstellen, dass er nur etwa 1000 Meter nach unserem Punkt rückwärts in eine Streckenbegrenzung eingeschlagen ist. Beifahrer Jerry per Helikopter ins Krankenhaus, Gespann hintenherum stark beschädigt.
Nach dem Gespannrennen gab es ein Training für die Soloklassen, dann noch eine Runde Training für die Elektrobikes. Immerhin haben sich 4 Motorräder dafür gemeldet. Schade um die Tracktime aber das hatten wir ja schon in Schleiz. Interessiert haben sie keinen der Anwesenden Zuschauer. Gegen 17.45 wurde die Strasse wieder geöffnet. Im Fahrerlager angekommen kümmerten wir uns um Tassilo, später dann um das Gespann das der „Lumpensammler“ ins Fahrerlager brachte. Tassilo hatte später Schmerzen am Fuß. Wir fuhren ihn in das selbe Krankenhaus in dem schon Andy und Jerry behandelt wurden. Mittlerweile kannten wir uns dort bestens aus. Auf dem Rückweg nahm ich dann Jerrys Freundin Linda mit ins Fahrerlager, um dann Tassilo 1 ½ Stunden später auch „Heim“ zu holen.
Am Sonntag, dem bekannten Mad-Sunday, haben wir die Straßen der Rennstrecke vermieden, und versucht uns ein bisschen von dem Geschehenden zu erholen. Montag und Dienstag standen ganz in Sachen Tourismus und weiteren Fahrten zum und vom Krankenhaus. Andy hatte ein Taubheitsgefühl im Arm und wollte dem mit den uns schon bekannten Ärzten auf den Grund gehen.
Mittwochmorgen sind Ralf, Andy und Tassillo und ich noch einmal eine Runde im PKW gefahren. Bei unseren jeweiligen Unfallstellen haben wir angehalten und alles genau inspiziert. Zum Glück ist uns allen klar warum das Jeweilige passiert ist. Das ist mir wichtig um die Sache zu analysieren und aufzuarbeiten. Mittwoch stand eigentlich in Erwartung des zweiten Gespannrennens. Aber alles an diesem Tag musste wetterbedingt abgesagt werden. Abends sind wir nach einem Essen in einer Pizzeria zur Preisverleihung der bereits durchgeführten Rennen gegangen. Sie werden im großen Rahmen durchgeführt. Jedes Team das das Rennen beendet hat, wird auf die Bühne gerufen und mit mindestens der Finisher-Medaille geehrt. Das war es warum wir hierher gefahren sind. Donnerstagmorgen brachte Tassilo mit dem uns zur Verfügung gestellten Auto Ralf Unfried zum Flughafen. Danach direkt mit Andy nochmals ins Krankenhaus um eine CD mit Röntgenbildern abzuholen sowie ein kleines Geschenk auf der Station Ward 11 abzugeben. Während dieser Zeit haben Konni und ich das Auto und den Anhänger soweit gepackt, dass es nur noch ein paar gemeinsame Handgriffe braucht um das Gespann zu verladen und das Zelt abzubauen. Tassilos Equipments haben wir schon am Vortag abgebaut und verstaut. Sein beschädigter Rahmen geht direkt zu Tony Baker zur Reparatur. Tony ist ein sehr erfahrener Fahrwerksbauer, auch unser Motorrad kommt aus seiner Schmiede. Das zweite Gespannrennen ist auf Donnerstag 15.45 angesetzt. Die meisten Teams haben wie wir die Fähre um 19.40 gebucht. Mal sehen wer sie letztendlich rechtzeitig erreicht. Der Rennstart wurde dann doch noch auf 14.15 verlegt. Wir verfolgten den Verlauf dieser dramatischen 3 Runden von der Haupttribüne bei Start und Ziel. Ihr gegenüber die klassische Anzeigentafel. Dort ist jede Startnummer der Teilnehmer aufgeführt. Per Zettel wird vermerkt in welcher Runde sie sich befinden. Wenn sich die Rundenziffer im Verlauf nicht ändert, weiß man dass ein Team z.B. in der 2 Runde ausgefallen ist. Wer das Rennen beendet bekommt ein F für Finish. Nach der jeweiligen Vorbeifahrt bei Start und Ziel wird dann noch per Farbe die entsprechende Rundenzeit aufgemalt. Leider ist man ca. 40 Meter von der Tafel entfernt. Mit Lesen ist da nicht viel los. Aber das Ding hat ein Systhem das funktioniert und in seiner Einfachheit immerhin schon 104 Jahre TT überlebt hat.
Das Rennen wurde von John Holden mit Andy Winkle im Boot gewonnen. Sie hatten bis dato 5 zweite Plätze auf ihrem Konto. Der Sieg war überfällig. Favorit war Klaus Klaffenböck, der allerdings in der letzten Runde technisch bedingt seine Führung abgeben musste, und sich als 6 ins Ziel „schleppte“.
Nach dem Rennen sind wir in den bereits fertig gepackten Bus gesprungen uns runter zum Fährterminal gefahren. Bloß kein Risiko bei der Fähre eingehen. Wir waren ja gewarnt.
Mit der Überfahrt ging alles glatt. Mindestens 2/3 des Gespannfahrerfeldes befand sich auf demselben Boot. Natürlich hatten die meisten das gerade erst beendete Rennen in den Knochen, dementsprechend ruhig ging es während der Überfahrt zu.
Wir kamen gegen 24.00 Uhr in Heysham an, fuhren noch etwa 150 km in Richtung Dover, bevor wir uns für 4 Stunden schlafen legten. Morgens dann weiter bis zur nächsten Fähre nach Dover. Obwohl wir alles gleich gebucht hatten, wurde Tassillo direkt auf ein in Kürze ablegendes Schiff gelotst, wir mussten 1 ½ Stunden warten. Überholen in der Boxengasse nennt man das. Immerhin hatten wir dafür das neuste Schiff der Flotte. Erst im März diesen Jahres in Dienst gestellt. Die restlichen 450 km von Calais nach Trier fuhren wir im Dauerregen. Wir benötigten dafür fast neun Stunden. Pfingstverkehr und diverse Staus waren der Grund dafür. Man fühlt sich so richtig am Boden incl. Nachtreten.
Jetzt ist das Abenteuer „Isle of Man 2011“ vorbei. Ein Resume muss jeder für sich zeihen. Für mich persönlich steht es 1 : 1. Irgendwie habe ich da noch eine offene Rechnung. Jetzt geht es um eine schnelle und vollständige Genesung von Andy.
0 Kommentare

» zurück zu den News « | » News kommentieren «

 © (04/2007 - 03/2024) by STG |